Stoppe den Blasenkreislauf!
Reibung auf der Hautoberfläche muss reduziert werden, um die Scherkräfte, die zwischen der Hautoberfläche und dem Fußknochen das Zwischengewebe belasten, zu minimieren. Der Blasenkreislauf beschreibt die, an der Hautoberfläche ablaufende Eskalation von Reibung, Wärme und Feuchtigkeit mit ihren fatalen Folgen.
Stufe 1: Reibung auf der Haut
Aus der Physik wissen wir: Bewegen sich zwei Körper aneinander entsteht Reibung. Bei ausdauerndem Laufen sind die Füße in den Socken und Schuhen ständiger Bewegung ausgesetzt. Querbewegungen und Längsbewegungen im Schuh wechseln sich dabei ab. Socken und Haut bewegen sich dabei gegeneinander, wodurch Reibung entsteht. Der Grad der Reibung („Reibungskraft“) ist dabei abhängig von der Bewegungsintensität, den in Schuh und Socken verarbeiteten Materialien und dem Mikroklima auf der Hautoberfläche. Eine schweißfeuchte und weiche Haut im Zusammenspiel mit feuchten Socken verstärkt die Reibung zusätzlich.
Stufe 2: Wärme entsteht
Wir wissen auch: Reibung erzeugt Wärme. Daher rieben unsere Vorfahren Holzstöcke aneinander um Feuer zu machen. Wir wissen aus dem Maschinenbau, dass Reibung meist Energieverluste zur Folge hat, da sie mechanische Energie, die in unserem Fall an der Hautoberfläche entsteht, in Wärme umwandelt. Da kann es auch mal schön „heiß“ werden. Marathonläufer sprechen in diesem Fall von „hot spots“ an den Füßen. Es geht aber nicht nur Energie verloren. Wie im Maschinenbau unumgänglich muss auch an der Hauptoberfläche gekühlt werden, um Beschädigungen an der Haut zu verhindern.
Stufe 3: Feuchtigkeit (Schweiß) zur Abkühlung
Die Kühlung wird von der Fußhaut erledigt, die ihre Temperaturregulation durch das Absondern von Schweiß steuert. Der entstehende Schweiß entzieht dem Fuß Wärme durch Verdunstung. Hände und Füße sollen aber auch „greifen“ können, weshalb Mutter Natur dafür gesorgt hat, dass an diesen Körperteilen ausreichend Feuchtigkeit zur Verbesserung der Griffigkeit bereitgestellt wird. Rund 350 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter Fuß sondern da schnell mal ein Schnapsglas Schweiß innerhalb eines Tages ab. In der Folge weicht die schweißfeuchte Haut auf, wodurch ihre Widerstandskraft abnimmt. Der Schweiß lagert sich zudem auch in den Socken ein und sorgt für einen steigenden Reibungswiderstand der feuchten Socken, im Zusammenspiel mit der aufgeweichten Hautoberfläche. Und damit beginnt das Spiel leider von vorne: Mit dem steigenden Reibungswiderstand bewegt sich der Blasenkreislauf in eine erneut eskalierende Runde.
Vor diesem Hintergrund liegt es also auf der Hand, dass wir den Blasenkreislauf bereits bei Stufe 1 stoppen müssen, wenn wir keine Blasen bekommen möchten. Wenn wir es schaffen, die Reibung auf der Haut zu minimieren, entsteht weniger Wärme und die Schweißdrüsen sondern weniger Feuchtigkeit ab. Der wenige Schweiß, der dennoch entsteht, kann mit feuchtigkeitsableitenden Materialien in Socken und Schuhen von der Haut weggeleitet werden.
Blasenkreislauf zusammengefasst:
Durch Reibung auf der Haut entsteht Wärme. Wärme animiert die Haut zum Absondern von Schweiß. Eine schweißfeuchte Haut wird empfindlicher, wodurch ihre Widerstandsfähigkeit abnimmt. Schweißfeuchte Socken erhöhen den Reibungswiderstand und läuten damit die nächste Runde im Blasenkreislauf ein. Damit der Blasenkreislauf nicht ins Rollen kommt, muss die Stufe 1 gestoppt werden.